Wie funktioniert Coworking im ländlichen Raum? Welchen Nutzen kann es für die regionale Entwicklung bieten? Wie werden Coworking Spaces zu Keimzellen für Startups und Innovationen? – Diese und eine ganze Reihe weiterer Fragen beantworteten am 23. Oktober Marc Schlüpmann und Hans-Peter Sander beim Besuch afrikanischer Gäste im von ihnen betriebenen Ammersee Denkerhaus – Coworking Space. Unterstützt wurden sie dabei von Peter Ostermeier von der auf innovative „Alternativen zum fossilen Automobil“ spezialisierten electrail GmbH.
Dießens Denkerhaus gehörte zu den ersten Stationen einer von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisierten Lernreise mit afrikanischen Partnern. Diese einwöchige Tour unter dem Titel „My region is the lab“ durch ländliche Regionen Bayerns unternehmen 14 Gäste aus dem Senegal, Ghana und Äthiopien, die alle selbst Projekte im und für den ländlichen Raum in ihren Ländern durchführen und mit denen sie in ihren Heimatländern die Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Lande mithilfe von vor allem digitalen Innovationen erhöhen wollen. Im Mittelpunkt der Lernreise stehen Besuche bei innovativen Akteuren des ländlichen Bayerns, wie Start-ups und Coworking-Initiativen, aber auch ein Kreativworkshop sowie ein öffentliches Pitch-Event, bei dem die Teilnehmenden ihre eigenen Projekte vorstellen. Mit dem Besuch sollen bayerische mit afrikanischen Akteuren zusammengebracht und die Projekte der afrikanischen Teilnehmer weiterentwickelt werden.
Das Ammersee Denkerhaus steht seit dem Frühjahr im Rahmen des Projekts „Innovationsforum BIGHub“ mit der GIZ in Kontakt. Nun konnten die Dießener den internationalen Gästen ihre Erfahrungen mit dem Aufbau von Innovations- und Startup-fördernden Strukturen berichten. Großes Interesse fand auch der Erfahrungsbericht Peter Ostermeiers über die erfolgreiche Entwicklung der Firma electrail mit ihren innovativen Schubanhängern.
In den lebhaft auf Englisch geführten Diskussionen wurde deutlich, dass Coworking und Startups im ländlichen Raum auch in Afrika aktuell relevante Themen sind. Die skizzierten innovativen Ansätze aus Äthiopien, Ghana und Senegal machten die Gastgeber neugierig. Beide Seiten zeigten sich beim herzlichen Abschied willens, ihre Kontakte fortzusetzen.